Fashion meets Nature
Die Welt der Mode war bis Ende 2014 absolutes Neuland für uns. Bis uns Guy Debast, ein Florist und Art Director aus Wien, fragte ob wir nicht für die Vienna Fashion Week und den Wiener Runway Store den offiziellen Opener konzipieren und produzieren wollen. Nachdem wir festgestellt hatten, dass wir bei einem Fashionfilm so viel kreative Freiheit haben würden, wie sonst nur sehr selten, ließen wir uns sehr schnell für das Projekt begeistern. Diese Begeisterung riss bis zum Ende nicht ab. Durch die Mithilfe eines ganzen Teams von Mode- und Filmbegeisterten konnten wir ein Konzept verwirklichen, dass viele Erzählelemente enthielt, die wir schon immer umsetzen wollten.
Scan eines RED-Stills
Da wir sehr unterschiedliche Stile von vier verschiedenen Designern im Film unterbringen mussten, war es unsere oberste Priorität um diese Kunstwerke einen Rahmen zu spannen. Die großen Themenblöcke waren:
- Natur
- Ästhetik
- Oberflächen und Materialien
und natürlich Mode.
Wir wollten eine Tier- oder Pflanzenart analog zu den verschiedenen Designern und ihren Stoffen zeigen. Jeder Designer sollte mit einer passsenden Spezies "gepaart" werden. Also schien es uns am sinnvollsten eine Spezies zu nehmen, die mit einer Vielzahl an Oberflächen und verschiedenen Strukturen aufwarten konnte. Fündig wurden wir im Insektarium im Tiergarten in Schönbrunn. Die Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit stellte uns dankenswerterweise einen sehr kompetenten Fachmann zur Seite und wir durfen einen ganzen Tag Makros und Supermakros von jedem Insekt filmen, das wir im Insektarium finden konnten.
“Dress shabbily and they remember the dress; dress impeccably and they remember the woman.”
Story Element
Wir wollten eine Tier- oder Pflanzenart analog zu den verschiedenen Designern und ihren Stoffen zeigen. Jeder Designer sollte mit einer passsenden Spezies "gepaart" werden.
Also schien es uns am sinnvollsten eine Spezies zu nehmen, die mit einer Vielzahl an Oberflächen und verschiedenen Strukturen aufwarten konnte.
Fündig wurden wir im Insektarium im Tiergarten in Schönbrunn. Die Abteilung für Öffentlichkeitsarbeit stellte uns dankenswerterweise einen sehr kompetenten Fachmann zur Seite und wir durfen einen ganzen Tag Makros und Supermakros von jedem Insekt filmen, das wir im Insektarium finden konnten.
Der Film
Location
Die Analogie zwischen Insekt und Mensch, zwischen Oberfläche der Insekten und Stoffe der Kleider wollten wir auch in den Bewegungen weiter beibehalten.
Also ließen wir die Models (von der Agentur Stella Models) Bewegungen von Insekten nachmachen.
Als Location diente das Gschwandner im 17. Bezirk in Wien. Eine der beeindruckensten Räumlichkeiten in der ganzen Stadt.
Motiondesign
Eigentlich war geplant den Stil von alten Naturwissenschaftsbüchern für das Motiondesign zu übernehmen. Wir wollten Fonts und Illustrationen scannen und die verschiedenen Insektenarten grafisch erklären. Nach einigen Testläufen war aber klar, dass wir das Motto "Analogie zwischen Altem und Neuen" weiter fortführen wollten und der Scan das Hauptelement des Motionsdesigns bleiben wird.
So wurden einzelne Stills aus dem Film (6K Red Footage) retuschiert, gedruckt und auf einem sehr alten Scanner wieder digitalisiert.
Gucki
Schmutz, Kratzer und Fehler im Scanner kamen uns hier nur zugute.
Die cleanen Bilder der Models und Insekten konnten wir so perfekt aufbrechen. Die Bilder wurden "schmutziger" und bekamen durch den Scanvorgang einen sehr analogen Touch.
Den Bogen zur Modewelt und den geraden, minimalistischen Stilen spannten wir mit Hilfe eines brasilianischen Fontdesigners:
Adilson Gonzales de Oliveira Junior stellte uns seine Schrift "Ailerons" zur Verfügung.
Sounddesign
Beim Sound Design gaben wir uns die Vorgabe keine Konservensounds oder Plugins zu verwenden. Alle Klänge wurden entweder extra Aufgenommen oder mit dem Modularsynthesizer erzeugt. Die Drum Sounds und Clicks entstanden zum Beispiel größtenteils aus Filtereigenresonanzen eines Oberheimsynthesizers getriggert mit einem Gatesignal. Weiters floßen einige Fieldrecordings, ein paar e-piano chords ein.
Die Devise lautete "Kein Klang ohne Grund" - Jeder Sound soll eine Enstprechung im Bild haben und vice versa. Endlich einmal ein Projekt ohne "wie wärs mit einem Glockenpspiel?" :)
viewmaster
Um die letzte Szene mit dem Viewmaster (ein stereoskopisches Bildbetrachtungsgerät aus den 50er Jahren) umsetzen zu können und unserem Konzept treu zu bleiben "analogisierten" wir ein Still aus der letzten Szene und brachten es zurück in den Viewmaster.
Mit freundlicher Unterstützung der FA Fayer (dem wahrscheinlich kompetentesten Fotolabor in Wien) hielten wir plötzlich 10x12mm große Diaabzüge unserer letzten Szene in der Hand. Um die Umschaltbewegung des Viewmasters realistisch zu zeigen, verbrachten wir noch einen Nachmittag bei unserem Kameramann Benjamin Paya.
Eigentlich dachten wir diese eine Einstellung in einer Stunde fertig zu haben, aber es stellte sich heraus, dass es nicht ganz so einfach war mit einem Makroobjektiv durch ein Sichtloch des eigentlich stereoskopischen Viewmasters zu filmen. ;)
Making of
Hier noch eine kurzes Behind the Scenes Video zum Dreh.